Offen sein für einander

Im Rahmen des Religionsunterrichts besuchten die 3. und 4. Klassen der Grundschule Ostendorf die Moschee in Helmstedt in der Kybitzstraße . Mehmet Özkan, islamischer Religionslehrer an der Grundschule Ostendorf, hatte die Begegnung vermittelt. Für die Kinder war es ein einfühlsames Erlebnis.

Die Moschee ist eine größere Wohnung in der mittleren Etage des Fachwerkhauses. Schuhe ablegen im Flur, denn nur auf Strümpfen betritt man den Gebetsraum, so verlangt es die Hausordnung.

Da hockten dann 60 Kinder vor dem Pult auf dem meerblauen Teppichboden und lauschten den Ausführungen über die Grundsätze der islamischen Religion. Mehmet Özkan gelang es, diese anschaulich vorzustellen und Gemeinsamkeiten hervorzuheben zwischen der islamischen und der christlichen Religion. Allah ist Gott, strahlte er nach seinen gelungenen Vergleichen einiger bekannter Geschichten aus Koran und Bibel, und der sei für alle der Gleiche.

Das weckte bei den kleinen Zuhörern viele Fragen: Wieso gibt es keinen Altar? Wieso keine Bilder oder Figuren, wie in den christlichen Kirchen? Besonderes Erstaunen über die große Digitalanzeige mit Uhrzeiten-Angaben – Das sind die Zeiten für die ritualen Gebete, erklärte Mehmet Özkan. Zu diesen Zeiten finden sich immer einige gläubige Muslime in der Moschee ein, um zu beten, immer mit dem Blick Richtung Osten, wo die Kaaba in Mekka steht.

Ein besonders eindrucksvoller Anblick bot sich, als der Imam, der Vorbeter, in seiner traditionellen Kleidung in der Gebetsnische erschien.

Mehmet Özkan wurde unterstützt vom amtierenden Imam in Helmstedt, Herrn Salih Haliloglu und von einem Dolmetscher, denn der Imam in Helmstedt spricht kein Deutsch.

Am Ende der Gesprächsstunde, die viel zu kurz schien, wurden die Schulkinder weltlich verabschiedet: Am Ausgang erhielt jeder der kleinen Besucher ein Getränk und eine Süßigkeit für den Heimweg.